Der Schwarzwaldverein Lauterbach wurde am 26. November des Jahres 1903 im damaligen Saal der Brauerei Roth gegründet. Wegbereiter des neuen Vereins war der Verschönerungsverein, dessen Pflichten der Schwarzwaldverein übernahm. Außer verschiedenen Prominenten wie Kunstmaler Koch, Dr. Goetjes, Pfarrer Sieger, Armenarzt und Priester Dr. Stemmer war der Kunstmaler Prof. Engelhorn einer der eifrigsten Förderer des Vereins. Bereits 1904 wurde der Bau eines Aussichtsturmes mit Wanderheim auf dem Mooswaldkapf beschlossen. Dieses Projekt wurde finanziell maßgeblich von Engelhorn unterstützt, er wurde deshalb bald zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Unterhaltung des Turmes und der Turmhütte problematisch, so dass man sich die übergabe an den Württembergischen Schwarzwaldverein überlegte. Am 7. Juli 1924 wurde die Schenkung an den Württembergischen Schwarzwaldverein vollzogen. Dieser verpflichtete sich allerdings, zu Ehren der Gefallenen des Krieges ein Gedächtnishaus zu errichten.
Der Bau des Gedächtnishauses erfolgte nach den Plänen von Prof. Bonatz aus Stuttgart der auch den dortigen Hauptbahnhof gebaut hat. Bereits am 31. 8. 1924 wurde es eingeweiht.
1929 wurde die Steinbank beim heutigen Haus Berlin erstellt. Sie wurde zum Gedenken an Dr. Oskar Junghans, dem größten Förderer des Gedächtnishauses errichtet. In diesen Jahren wurde auch sehr viel in den Wegebau investiert. Insgesamt 70 km Wege wurden angelegt, an denen ca. 300 Bänke aufgestellt und instand gehalten wurden. Auch der Kreuzfelsen wurde 1928 begehbar gemacht. Außerdem mußte die baufällig gewordene Bergkapelle, ein übernommenes Vermächtnis des Gründungsmitgliedes und Ehrenbürgers Dr. Stemmer neu errichtet werden.
1938 wurde ein leerstehendes Bauernhaus beim Moosenmättle gepachtet und als Wanderheim eingerichtet, welches aber im 2. Weltkrieg wieder aufgegeben wurde.
In der Zeit von Mai 1944 bis Mai 1949 ruhte die Vereinstätigkeit. Im Juni 1949 fand aber die Wiedergründung statt. Auf die Mitglieder kam viel Arbeit zu, denn die vergammelten Wanderwege mussten wieder Instandgesetzt und neue Schilder angebracht werden. 1952 musste auch die bereits wieder baufällig gewordene Bergkapelle neu errichtet werden. Es wurde ausserdem eine Jugendgruppe gegründet.
Die Instandhaltung der Wanderwege wurde 1953 dem Fremdenverkehrsverein übergeben, so dass man sich mehr auf das Wandern konzentrieren konnte. 1964 fand die 95. Hauptversammlung des Hauptvereins in Lauterbach statt. 30 Jahre lang, bis 1997, führte Richard Kimmich als 1. Vorsitzender die Geschicke des Vereins, der in dieser Zeit auf über 330 Mitglieder anwuchs.
In dieser Zeit, in den 80er Jahren, war hinsichtlich der Teilnehmerzahlen ein Höhepunkt gegeben, danach fielen diese auf ca. 1000 Teilnehmer pro Jahr ab, was nicht mit einer Verminderung der Attraktivität der Angebote zu tun hatte, sondern vielmehr mit der steigenden Mobilität der Mitglieder. So steigt die Zahl der mit Pkw unternommenen Wanderungen stetig und die benachbarten Ortsvereine stehen in direkter „Konkurrenz“ hinsichtlich der angebotenen Wanderungen. Die Mitglieder nehmen dabei auch die Angebote der benachbarten Ortsvereine an, was durch die sinkenden Teilnehmerzahlen trotz steigender Mitgliederzahlen deutlich wird. Dennoch ist die Ortsgruppe in und um Lauterbach sehr aktiv in das Vereinsleben eingebunden.
Bei den Dorffesten 2002, 2006 und 2010 beteiligten sich die Mitglieder ebenso wie bei den Narrentreffen und bei dem seit 2 Jahren veranstalteten Narrendorf. Überregional tätig war die Ortsgruppe im Jahr 2002 beim 100-jährigen Jubiläum des Mittelwegs, welches mit einem Festzelt beim Gedächtnishaus gefeiert wurde. Ebenso konnte im Jahr 2005 das 100-jährige Jubiläum der Turmhütte, aus dem 1924 das Gedächtnishaus hervorging, gefeiert werden. 2008 wurde federführend durch den Schwarzwaldverein Lauterbach die Zimmer im Gedächtnishaus renoviert und neu eingerichtet. Beim Deutschen Wandertag 2010, der vom Schwarzwaldverein organisiert wurde, bot die Ortsgruppe Lauterbach eine geführte Wanderung im Sulzbachtal an und eine Delegation aus der Jugend – und Familiengruppe nahm am Festumzug in Freiburg teil.
Im April 2011 konnte ein lange geplantes Projekt realisiert werden: mit der Einweihung des Planetenweges vom Gedächtnishaus bis zum Rathaus in Lauterbach konnte der damalige Vorstand Hans Huber das von Harald König bereits im Jahr 2003 erstmals erwähnte Projekt einweihen. Dies ist jedoch noch lange nicht der Schluss der Aktivitäten.
Nachdem unter maßgeblicher Federführung von Edgar Braun die Beschilderung der örtlichen Wanderwege in das Wegesytem des Schwarzwaldvereins aufgenommen wurde, ging im Jahre 2012 der „Lauterbacher Wandersteig“ in Planung.
Hier möchte die Ortsgruppe Wandergäste aus anderen Regionen auf die schönsten Wanderwege der Gegend einladen und so das Freizeitangebot der Gemeinde und der Region bereichern. Am 26. und 27. April 2014 fand die offizielle Einweihung statt.
Sehr aktiv ist auch die seit dem 11.04.1952 bestehende Jugendgruppe, die neu eine Kindergruppe ins Leben gerufen hat.
Im Jahr 2012 wurde ein 3er Vorstandsteam gebildet mit Oliver Binder, Veronika Oehler und Martin Fehrenbacher. Oliver Binder ist Vorstandssprecher.
Durch all diese Aktivitäten stellt die Ortsgruppe des Schwarzwaldvereins Lauterbach eindrucksvoll unter Beweis, dass man auch mit 110 Jahren noch nicht zu „alten Eisen“ gehören muss. Die Vereinsführung freute sich, dieses Jubiläum am 22. September 2013 feiern zu können und lud alle Mitglieder und Interessierte ein, an diesem Tag an der Wanderung rund um Lauterbach zum Thema „Lauterbacher Industriebetriebe und Baugeschichte um 1900“ und anschließendem gemütlichen Beisammensein in der Turnhalle teilzunehmen.
Ein weiteres Projekt fand großen Anklang. Die Umsetzung der „Lauterbacher Hochtalrunde“. Die ca. 9 km lange Rundwanderung wurde am 15.03.2015 eröffnet.